Geschichte des DRK OV Auringen-Medenbach-Naurod

Bereits um das Jahr 1923 bestand in Auringen eine Sanitätskolonne. Die ersten aktiven Mitglieder kamen aus Auringen und Wildsachsen. Reinhard Dörr, Christian Esaias, Wilhelm Fischer, Franz Kern, Emil Neuss, Emil Rös, Arthur Ruf, Ernst Schreiner, Karl Seebald und Walter Zollman gehörten dieser Sanitätskolonne an. In einer Zeit, in der es oft Stunden dauerte bis ärztliche Hilfe zur Stelle war oder ein Verletzter in ein Krankenhaus gebracht werden konnte, hatte man die Notwendigkeit einer "Ersten Hilfe" erkannt. Neben der Versorgung von Unfallverletzten im landwirtschaftlichen und handwerklichen Bereich -Verkehrsunfälle waren noch recht selten- betreute man schon damals Fest- und Sportveranstaltungen. Die notwendige Dienstkleidung wurde von einem der Mitglieder, Karl Dörr, selbst geschneidert. Da es an eigenen Räumlichkeiten fehlte, wurde der Rucksack mit dem Verbandsmaterial bei einem der Helfer zu Hause aufbewahrt. Später, ungefähr um das Jahr 1929, konnten diese Gegenstände im Keller des damaligen Dorfgemeindehauses (heute evangel. Kirchengemeinde) untergebracht werden.

Etwa um diese Zeit muß auch die Gründung unserer Ortsvereinigung stattgefunden haben. Die Aufzeichnungen sind in den Kriegsjahren verloren gegangen. Zu den Gründern zählten Karl Pfeiffer, August Rieser, August Schreiner, Adolf Rös, Walter Rieser und Heinrich Lieser.

Im Laufe des 2. Weltkrieges zerfiel dann die Rot-Kreuz-Gemeinschaft. Erst einige Jahre nach Kriegsende, etwa 1949, begannen Emil Neuss und Wilhelm Fischer mit dem erneuten Aufbau des Roten Kreuzes in Auringen und Naurod.

Mit Manfred Ruf erlebte unsere Ortsvereinigung in den 60er Jahren einen neuen Aufschwung. Er war immer einer der Ersten, wenn es darum ging, ehrenamtlich Sanitätsdienst zu leisten und war auch beruflich als Sanitäter des Kreisverbandes Main-Taunus mit dem Roten Kreuz verbunden. Sein plötzlicher Tod rief 1970 Trauer und Bestürzung hervor. Während eines Einsatzes war er durch einen Gewehrschuss so schwer verletzt worden, dass er später seinen Verletzungen erlag. Die über 300 Rot-Kreuz-Helfer, die Ihm die letzte Ehre erwiesen, haben nicht vergessen, was er für das Rote Kreuz getan hat.

Die schwierige Nachfolge Manfred Rufs als Bereitschaftsführer trat Wilfried Diesterweg an. Neben dem Problem, zu wenige aktive Mitglieder zu haben, gab es auch noch räumliche Probleme. Zur Aufbewahrung des Materials und der Geräte stand nur ein winziger Raum in der Auringer Schule zur Verfügung. Durch die Durchführung von Erste-Hilfe-Lehrgängen, die er selbst als Ausbilder leitete, gelang es Wilfried Diesterweg, einige aktive Mitglieder aus Medenbach zu gewinnen. Der spätere Vorsitzende, Ernst Esaias, besetzte damals einen Krankenwagen rund um die Uhr, indem er tagsüber das Fahrzeug vor seiner Backstube abstellte, und immer wenn er zu einem Notfall gerufen wurde, die Brötchen im Backofen ließ und zur Unfallstelle fuhr. Die Notwendigen finanziellen Mittel wurden damals durch Altpapiersammlungen und den Weihnachtsbasar der DRK-Frauen aufgebessert.

Ende 1976 verbesserte sich die räumliche Situation unserer Ortsvereinigung erheblich. Wir erhielten von der Gemeinde Auringen ein älteres Gebäude (Am Rebenhang 4) in Erbpacht. Da die erforderlichen Renovierungsmaßnahmen die finanziellen Möglichkeiten unserer Ortsvereinigung überstiegen, wurde das Gebäude später an die Stadt Wiesbaden zurückübertragen und statt dessen angemietet.

1979 übernahm Wolfgang Schmidt von Wilfried Diesterweg das Amt des Bereitschaftsführers. Seine erste Aufgabe bestand in der Vorbereitung und Organisation der 50-Jahrfeier der Ortsvereinigung. Die Jubiläumsveranstaltung im August 1979 war ein Höhepunkt in der langjährigen Vereinsgeschichte. Auf dem Programm standen u.a. eine Disco des Jugendrotkreuzes, Wettspiele für Kinder, Auto-Verbandkastenkontrolle, Mittagessen aus der Feldküche, Notfallübung und Geräteschau, Blutdruckmessen sowie ein großer Luftballonwettbewerb. Den Abschluss des Festes bildete ein Kameradschaftsabend mit Ehrung verdienter Mitglieder. Anlässlich des Jubiläums wurde die JRK-Gruppe offiziell gegründet und zunächst von Wolfgang Schmidt mitgeleitet. Zu dieser Zeit zählte das JRK 14 Mitglieder.

Nachdem die Ortsvereinigung 3 Jahre lang ohne einen 1. Vorsitzenden war, konne konnte 1982 Dieter Jera für dieses Amt gewonnen werden. Seit diesem Jahr verfügt die Ortsvereinigung über ein eigenes Katastrophenschutzfahrzeug, das bei Wolfgang Schmidt in der Scheune untergestellt wurde und den Aktiven für Sanitätsdienste zur Verfügung steht.

Von 1983 an wurde das JRK von Florian Schindel und Stefan Schubert geleitet. Erste erfolge der Jugendarbeit zeigten sich durch Übernahme von 3 JRK-Mitgliedern in das DRK. Das JRK hatte zur dieser Zeit 28 Mitglieder, für die das jährliche Zeltlager am Edersee ein großartiges Erlebnis war. Flohmärkte wurden vom JRK veranstaltet und vom Erlös Lebensmittelpakete in Hungergebiete versandt.

1986 übernahm Wolfgang Schmidt den Vorsitz der Ortsvereinigung. Bereitschaftsleiter wurde Peter Fuchs. Es wurden Roll- und Toilettenstühle sowie Zelte angeschaft, die auch ausgeliehen werden. In den Jahren 1987 bis 1989 wurde versucht eine Umweltgruppe im DRK zu etablieren. Da sich niemand für die Leitung und Organisation der Gruppe findet, scheitert dieser Versuch trotz anfänglicher Erfolge.

Seit 1989 ist Stefan Bothe Bereitschaftsleiter. Das JRK wird in dieser Zeit von Petra Müller_Stolz geleitet. 1994 wird eine neue Kindergruppe mit 15 Kindern gregründet. Die Leitung übernahmen Stefan Schubert und die beiden ehemaligen JRK-Mitglieder Christiane Krüger und Christine Stephan. Aus beruflichen Gründen mussten die JRK-Leiter 1999 ihre Arbeit einstellen und die Jugendarbeit konnte nicht fortgesetzt werden.

Im Herbst 1997 wird mit den Renovierungsarbeiten im Untergeschoss der ehemaligen katholischen Kirche begonnen. Das DRK erhält dort eine neue Unterkunft. Der Zustand der Räme ist ausgesprochen schlecht. Es kostet viel Arbeit und auch einige finanziellen Mittel bis die Räume im April 1998 endlich im Rahmen einer kleinen Feier eingeweiht werden können. Die rämlichen Vorraussetzungen sind jetzt ideal. Einige Wochen später werden die Räme bei einem Einbruch erheblich beschädigt und müssen erneut hergerichtet werden.

Seit Anfang 2002 gibt es in Auringen eine neue Kindergruppe und eine neue Jugendgruppe des JRK. Beide Gruppen werden von Michael Peter geleitet.